Stell dir vor, es ist wie immer. Ein heller Sommertag, flirrende Hitze, Gras zu deinen Füßen, Blumen.
Voller Erwartung gehst du auf diesen Berg, du hörst schon, das wunderbare Echo deines Rufes.
Hallen werden die Berge, vielfach gebrochen, von allen Seiten wird es zurückströmen. Zu dir zurück.
Du hast es ausgelöst, eine Lawine von Antworten wird kommen.
Endlich bist du oben. Die Vorfreude durchströmt dich wie ein warmes Bad. Und dann stößt du ihn aus, diesen Ruf, den Alle hören sollen.
Dann die Antwort. Schweigen.
Es dröhnt in deinem Kopf, ergreift dein ganzes Sein. Kälte bricht in dich ein, schneller als ein Sturm. Durchwühlt dich , hüllt dich ein.
Kalter Nebel, kein Sonnenstrahl kann ihn mehr durchdringen.
Bis du es endlich bemerkst.
Du bist allein.
Keiner wird jemals wieder antworten.
Alles was du rufst, fällt ohne Antwort auf dich zurück. Du bist die Frage und du bist die Antwort. Kein Echo mehr. Kein Spiegel, der die Seiten vertauscht, keine Projektionsfläche, die es dir erlaubt, anderen etwas zuzuweisen, das deines ist.
Keine Ausrede, die noch Gewicht hätte. Kein Morgen mehr, nur noch Jetzt.
Ohne Vergangenheit, auf dich selbst zurückgeworfen.
Der ewige Fuchskreis der Gedanken rast in deinem Kopf.
20 Jahre mit Don Juan in Büchern geflirtet, 10 Jahre Tai-Chi und Kung Fu bei Meister Wang, schamanische Seminare mit Swift Dear und ein wundervoller Name vom alten Wolf Storm,
Coyote des Feuers.
Ja, viele Feuerläufe und Schwitzhütten blitzen auf und vergehen wie Wunderkerzen.
Hunderte Anrufungen und Feste im Erdheiligtum und nun das. Das doch nicht!
Nie warst du so allein, so mit dem All-Eins.
Und es gibt keine Antworten mehr.
Was wäre, wenn Gott die Fragen stellte und du die Antwort bist?
Was wäre, wenn dein leben eine Antwort auf eine Frage ist und auf welche Frage?
Die Panik steigt hoch und treibt dich hinunter vom Hügel.
In dein Auto, in dein Selbst?
Zurück in die Stadt, dort wird es ja noch Spiegel geben, Beziehungen, Antworten, Alltag.
Ja Alltag. Leben ohne Fragen. Überleben.
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