Montag, 23. Juli 2007

Die zentrale Frage

Was ist die zentrale Frage?
Im vorigen Post hab ich ein Buch vorgestellt" Die Engel da unten", hier noch eine Leseprobe.
Und was hat das mit dem Schneeberg zu tun?
Wie so oft sehr viel!
Auch meine imaginative Wanderung auf meinen Schneeberg ist gefüllt mit Lebensberichten, mit Lebenszeit.
Manchmal erkennbar als Wnderung auf meinen Schneeberg, manchmal eben nicht.
So auch die nachfolgende Geschichte.
Viel Freude beim Lesen!

Aber die zentrale Frage ist für mich: Wandelt sich intensive emotionale Energie um in Wirklichkeit? Sind Emotionen die eigentliche Verbindung zwischen den Dimensionen, die als Projektionen des Selbst in unsere gewohnten drei Dimensionen des Ich herüberreichen? Geschieht der energetische Transport zwischen allen Dimensionen einer Wesenheit über Emotionen? Ist dieses die eigentliche Bewegtheit des Lebens?
Ich bin mir jedenfalls nicht mehr so sicher, dass es eine solche Möglichkeit nicht geben kann.
Eher im Gegenteil. Wenn ich Hass auf einen Menschen entwickle, der in seiner mörderischen Intensität so ungeheuer verzehrend ist, dass ich Angst gar um mich selbst haben muss, dann verwundert es mich nicht mehr, wenn dieses auch negative Auswirkungen auf dessen Leben haben kann.
„Voodoo!“ werden meine Leser jetzt denken. „Genau!“ antworte ich, und ich schäme mich dessen nicht mehr. Denn die Annahme dieses „Voodoo“ ist eine Haltung, die mich zu einem erweiterten Verständnis der Verantwortung bringt. Ich habe rechtzeitig dafür zu sorgen, dass solche Gefühle und Gedanken nicht erst entstehen können. Seinshygiene ist angesagt.
Seinshygiene!
Alle gebotenen und verfügbaren Mittel zur Erlösung des Unerlösten sind recht und billig. Ich habe die Wahl zu schlafen oder wach zu leben. Ich kann mich entscheiden. Je früher ich damit beginne, desto besser. Es gilt, Bewusstheit zu entwickeln, auch das im Tiefsten Verborgene hervorzuholen und die Zusammenhänge zu erkennen!
Es gilt, rechtzeitig den Keim auszumachen, die Geburt einer Idee zu begrüßen oder zu verwehren. Ich weiß nicht, ob das möglich ist. Ich kann es nicht beurteilen. Wahrscheinlich übersteigt es die realen Möglichkeiten meines Ich. Ich bin schließlich nur ein Mensch.
Aus der Idee fließen Gefühle und Gedanken. Dann wird das Wort ausgesprochen und schließlich folgen Taten. Das ist die Reihenfolge: Idee – Gefühle – Gedanken – Worte – Taten – Tatsachen – die Wirklichkeit. Ab einer bestimmten Stufe habe ich die Wahl der Entscheidung.
In diesem Zusammenhang eine andere Geschichte: Ich zerberste schier vor Zorn, wüte und tobe, während ich mit dem Auto durch eine langgestreckte Rechtskurve fahre. Mein Zorn ist geradezu magnetisch. Ein anderer Wagen kommt mir entgegen, verlässt seine Fahrbahn und steuert direkt auf mich zu. In letzter Sekunde kann ich noch auf den Gehsteig ausweichen. Natürlich. Ich bin es selbst, der sich diese verdammte Wirklichkeit geschaffen hat.
Das muss ich erklären, damit es nicht zu Missverständnissen kommt.
Ich unterscheide zwischen dem Ich und dem Selbst. Mit dem Ich verbinde ich alle Egoismen, zu denen die körperliche und soziale Existenz befähigt ist. Mit dem Ich sind also die Notwendigkeiten des physischen Überlebens verbunden. Das Ich ist – dies ist mein fester Glaube – nur ein Teil einer größeren Gesamtheit, die ich gerne mit dem Selbst bename. Ich könnte auch sagen: Seele, Unbewusstes, das Ewige, und so weiter. Das Selbst ist mehr als das Ich. Das Selbst erkennt die Zusammenhänglichkeit alles dessen, was ist, in großer Klarheit und leitet sein Ich wie ein weiser Engel.
Selbst und Ich verhalten sich zueinander wie ein dreidimensionaler Raumkörper zu dem zweidimensionalen Schatten, den der Körper im Schein einer Lampe auf eine Leinwand wirft. Der Schatten zeigt nur schemenhafte Umrisse und bricht nicht aus der Ebene der Leinwand aus. Der Körper im Licht hat den Überblick.
So bin ich die dimensional begrenzte, durch meine Physis an Raum und Zeit gebundene Projektion meines Selbst. Beide kommunizieren in der Art miteinander, dass das Ich eine bestimmte Perspektive des Selbst darstellt und das Selbst vom Ich prinzipiell vollständig erfahrbar ist, wenn es alle möglichen Perspektiven durchläuft. Es sind deren unendlich viele, je nachdem, wie das Selbst zwischen dem Ich und der Licht-Quelle vermittelt. Von der Quelle kommt die Energie. Beides zusammengenommen, das Selbst und seine räumlich-zeitliche Projektion auf das Ich, nenne ich Wesenheit.
Ich glaube, dass Wesenheiten sich in Kommunikationen mit anderen Wesenheiten entwickeln, dass ihre Entwicklung in einem offenen Universum ewig währt und dass in diesem ewigen Prozess die Individualität jeder Wesenheit gewahrt bleibt. Sie entwickelt sich in einem unbegrenzt offenen Kosmos rhythmisch und stetig fort.

Keine Kommentare: